Susanne Kunz Mehlstaub & Gerold Roth

Emotionen ankurbeln oder der oft schwierige Beginn einer Therapiestunde

"Emotion ist nämlich die Hauptquelle aller Bewusstwerdung. …" hat Jung gesagt. Und häufig sind wir bei unserer Arbeit konfrontiert mit einer deutlichen Abwehrhaltung, d.h. die Patienten und Klienten erzählen zwar von sich, aber ihre Emotionen, neben den Träumen ein Königsweg zum Unbewussten und so zur erstrebten Individuation, bleiben oft unfassbar. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob die Patienten rationalisieren/intellektualisieren oder ob sie emotionalisieren.

Das Psychodrama nach Moreno hat hier Anwärmübungen entwickelt, wie diese Widerstände überwunden werden können, Übungen, die sicher auch bei der Jungschen Arbeit – Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapien – verwendet werden können. Die Jungsche Psychotherapie und Analyse hat mit dem Malen, mit dem Sandspiel und mit dem authentic Movement ähnliche Techniken.

Die Anwärmungsübungen nach Moreno sind knapper und lassen mehr Möglichkeiten offen, wie der Prozess jeweils weitergehen kann.

In diesem Workshop werden auf die Problematik der Methodenkombination und ihre Handhabung eingegangen. Dann werden einige Übungen vorgestellt, die in kleinen Untergruppen selbst ausprobiert werden können und anschließend in einer Schlussdiskussion reflektiert werden.

Bios

Dr.med. Susanne Kunz Mehlstaub ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in eigener Praxis, Mitglied FMH, Therapeutin für psychoanalytische Therapie und Lehranalytikerin (PSZ) und Psychodramatherapeutin und Lehrbeauftragte PDH (Psychodrama Helvetia) und Moreno Institut (Überlingen). Gemeinsam mit Christian Stadler 2018 hat sie bei Kohlhammer das Buch „Psychodrama-Therapie“ publiziert.

Dr.med. Gerold Roth-Greminger ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Mitglied FMH, Lehranalytiker am C.G.Jung Institut Küsnacht und Psychodramatherapeut PDH. Er hat zusammen mit Isabelle Meier 2022 bei Kohlhammer das Buch „Depression – Verstehen und Behandeln aus Sicht der Analytischen Psychologie“ publiziert.

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